library
Allgemein,  Bücher

Über das lebenslange Lernen, eine kleine Zen-Geschichte

Spread the love

Vom Kindesalter an wird uns suggeriert, dass das lebenslange Lernen notwendig ist. Dem stimme ich 100%-ig zu. Ohne Lernen – kein Fortschritt. Dabei geht es nicht darum, über Lernbüchern zu pauken. Wir sind unterschiedlich. Manche lernen aus den Lebenssituationen, Andere suchen einen Lehrer auf, Dritte lesen nach. Menschen, die nicht lernfähig sind, sind starr und oft verbittert, weil sie nicht in der Lage sind, eigenes Handeln und Denken zu verändern und jede Interaktion mit Mitmenschen, die nicht ihren Ansichten entspricht, als einen Angriff auf ihre Persönlichkeit empfinden.

Lernen ist wichtig. Dennoch möchte ich Ihnen heute, mit freundlicher Erlaubnis des Herausgebers, eine kleine Zen – Geschichte vorstellen, die eine andere Seite des Themas beleuchtet.


Kleine ZEN-Geschichte: Am Flussufer verdurstet*

Bei einer Audienz sagte Meister Xu’e Feng zu seinen Schülern: „Ihr studiert tagtäglich die Lehre des Buddha und diskutiert über Zen und den Weg zur Wahren Erkenntnis.

Aber bitte beachtet unbedingt, dass es möglich ist, trotz einer großen Schüssel Reis zu verhungern oder am Flussufer mit fließendem klarem Wasser zu verdursten. Es ist doch tragisch, wenn man diese Möglichkeit nicht nutzt.  Oder?“

Buch bei Amazon kaufen*

Ich hoffe, die Quintessenz der Geschichte ist klar: wenden Sie das Gelernte an!

Ich habe gehört, dass in japanischen Sushi-Schulen ein angehender Sushi-Koch ein Jahr lang lernt, wie man Reis zubereitet, bevor er sich weitere Schritte der Sushi-Kochkunst aneignen darf. Darum dauert die Ausbildung insgesamt 5 bis 10 Jahre. Jedes Detail, jede einzelne Abfolge wird solange wiederholt, bis man sie mit Perfektion ausführen kann. ( Hier können Sie einen interessanten Artikel zum Thema lesen).

Genauso übte man im alten China eine Bewegungsform mehrere Monate, in manchen Fällen auch Jahre, unter strenger Beobachtung des Lehrers. Ganz gleich, ob es dabei um eine Kampfkunst oder Qigong-Form ging. Korrekturen gab es nicht, nur schroffe Kommentare oder andere „eindeutige Hinweise“. Mit dieser traditionellen Vorgehensweise durfte der Schüller eine eigene Interpretation der Übung für sich selbst herausbilden. Das ist ein Weg, den man (fast) selbst beschreiten darf, mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Entdeckungen und Rückschlägen.

Das wünsche ich Ihnen: wenden Sie das Gelernte an. Haben Sie Geduld. Begreifen Sie das Gelernte, bevor Sie zu einem weiteren Schritt übergehen, denn dadurch schaffen Sie ein stabiles Wissensfundament, auf dem man gut bauen kann.

Beitragsbild von terimakasih0b / Pixabay

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert