Element Erde und Notwendigkeit des warmen Frühstücks
Element Erde in der TCM
Im Kreislauf der Hervorbringung (TCM) ist die Erntezeit dem Element Erde zugeordnet. Die Farbe dieser Jahreszeit ist gelb, der Geschmack ist süß.
Es geht dabei um natürliche Süße der reifen Früchte und aber auch des reifen Kornes und des süßlichen Geschmack von einigen Gemüsesorten. Mais, Hirse, Möhren, Kartoffeln, Pastinaken, Kürbisse, süße Äpfel, Birnen, Trauben sind typische Vertreter dieser Lebensmittelgruppe.
Wir, Menschen, lieben Süßes. Süß macht glücklich. Das ist die erste Geschmacksrichtung, die wir in unserem Leben erfahren. Die Muttermilch ist nämlich süß. Süß erzeugt die Energie, die für unser Denken, unsere Fortbewegung bzw. körperliche Arbeit notwendig ist.
Die Milz, die Bauchspeicheldrüse und der Magen sind die Organe des Elements Erde. Aus der Sicht der TCM sind sie für Kontrolle des Empfangens, des Fermentierens und des Transports von Nahrungs-Qi verantwortlich. Auch Blutbildung und das Trennen des „Trüben“ vom „Klaren“ liegt in ihren Verantwortungsbereichen. Das Letztere bezieht sich sowohl auf körperliche als auch auf psychische Vorgänge. Das ist ein umfangreiches Thema, welches ich zu einem späteren Zeitpunkt in einem separaten Artikel ansprechen werde.
Heute geht es um die Feuchte, die die Organe des Erdelements gar nicht mögen. Feuchte und Kälte überfordern sie und machen sie träge. Darum empfiehlt uns die TCM besonders zum Frühstück gekochte Kornbreie. Egal, ob herzhaft oder gesüßt (mit Honig oder trockenen Früchten!). Sie sind leicht verdaulich und sie sind wichtige Energielieferanten für den Tag.
„Europäisches Frühstück“ sieht aber ganz anders aus. Brot, Brötchen, Milchprodukte. Das sind energetisch kalte Lebensmittel mit viel Feuchtigkeit. Das Aufwärmen ändert wenig an dieser Eigenschaft.
Warum sind unsere Frühstücksgewohnheiten so wichtig für das Erdelement? Ganz einfach. Im Zeitraum zwischen 7 und 9 Uhr (Winterzeit) hat unser Magen seinen Aktivitätsgipfel. Es ist die beste Zeit, um dieses Organ zu beeinflussen. Viele chinesische TCM-Therapeuten bestellen ihre Patienten mit Störungen der Magen-Energie genau um die Zeit, um sie zu behandeln. Unser Essen ist auch Medizin. Oder es kann zu Medizin werden, vorausgesetzt, man kennt die Regeln und man hält sich daran.
Folgen der falschen Ernährung
Was beschert uns die falsche Ernährung (in unserem Fall geht es explizit ums Frühstück!)? Zum Beispiel schlaffes Bindegewebe. Haben Sie sich schon mal Fragen gestellt, warum bei so vielen Menschen über 50 an Beinen plötzlich ein „Venenrelief“ entsteht, sodass mit 65 viele gezwungen sind, Kompressionsstrümpfe zu tragen? Oder vielleicht haben Sie sich schon über Orangenhaut bei ganz jungen Mädchen gewundert, wobei behauptet wird, sie entsteht erst bei Frauen des mittleren Alters. Hier liegt die Antwort auf der Hand. Die feuchten Lebensmittel (s. oben) gepaart mit klimatischen Bedingungen mit andauernden kalten und regnerischen Perioden und wenig Sonnenschein, verursachen Ansammlung vom Wasser im Bindegewebe. Dieses Wasser ist die Ursache für die angesprochenen Probleme.
Das ist erst der Anfang. Ob Sie es glauben oder nicht, kann die falsche Ernährung auch dazu führen, dass die Muskeln der vier Extremitäten sich kraftlos anfühlen oder ihr Husten nicht mehr weggehen will. So möchte ich Ihnen ans Herz legen: finden Sie Gefallen am warmen, gekochten Frühstück. Es macht zwar ein wenig Arbeit, ist aber preiswert und es ist ein Schritt Richtung Gesundheit.
Noch ein kleiner Tipp. Trinken Sie nichts während des Essens. Lieber eine halbe bis Dreiviertel-Stunde davor oder danach. So entlasten Sie Ihre Verdauungsorgane. Die lebenswichtigen Stoffe aus unserem Essen können besser durch unsere Körpersäfte fermentiert und zerspalten werden.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich gut um Sie selbst und um Ihre Lieben (für-)sorgen. Tun Sie das im gesunden Maße. Das Stärkt auch die Organe des Erdelements und bereichert Ihr Leben und das der Anderen.
Und bleiben Sie gesund!
Hier ist noch ein kleines (Frühstücks-)Rezept:
Eine Tasse (Bio-) Goldhirse (E) einige Male ordentlich mit warmen Wasser waschen und das Wasser abgießen
Zwei Tassen Wasser zum Kochen bringen (F)
Die gewaschene Hirse (E) dazu geben,
etwas würzen (z.B. mit Muskatnuss (M) oder schwarzem Pfeffer(M)),
ein wenig Salz dazu geben (W).
5 bis 10 Min. kochen, bis das Wasser verdampft ist.
5 bis 10 ziehen lassen
Mit ein paar Tropfen Zitrone (H) und Butter (E), Ghi (E) oder Ihrem Lieblingsöl (E) abschmecken.
Mit Honig oder Trockenfrüchten (zur Not mit braunem Zucker) süßen.
Mit Zimt (M) bestäuben.
Fertig.
Möchten Sie es doch etwas flüssiger gestalten. Nehmen Sie ein wenig Reis- Mandel- oder Haferdrink dazu.
Die Abkürzungen bedeuten folgende Elementzugehörigkeit:
H=Holz
F= Feuer
E=Erde
M=Metall
W=Wasser
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